Die Ergebnisse zeigen bis 2051 eine kontinuierliche Zunahme der Privathaushalte in Österreich. Insgesamt wird ein Anstieg um 11,9 % auf 4.508.822 Haushalte erwartet. Am stärksten steigen wird die Zahl der Einpersonenhaushalte, gefolgt von Zwei- und Dreipersonenhaushalten. Größere Haushalte werden zahlenmäßig abnehmen. Dem folgend wird gemäß Hauptvariante die Haushaltsgröße von durchschnittlich 2,20 (2022) auf 2,09 (2051) Personen sinken, beeinflusst durch gesellschaftliche Trends und demografische Veränderungen.
Wenn man davon ausgeht, dass auch die Ansprüche bei der zur Verfügung stehende Wohnfläche steigen, ergibt sich insgesamt ein steigender Bedarf an Wohnraum und – bei einer bereits vielfältigen Gesellschaft – auch an Wohnformen. Die durchschnittliche Wohnfläche pro Person lag 2011 bei rund 44 m², im Jahr 2022 bereits bei knapp 47 m². Somit kann davon ausgegangen werden, dass der Flächenbedarf für Wohnen auch in Zukunft hoch bleiben wird und damit auch die Herausforderungen für die Raumordnung.
Die Haushaltsprognose zeigt zudem einen weiter steigenden Anteil an Einpersonenhaushalten; von rund 39 % im Jahr 2022 auf rund 41 % im Jahr 2051. Viele davon sind Haushalte von älteren Personen, deren Versorgung und auch Pflege die Regionen vor Herausforderungen stellen wird. Fast ebenso stark wächst die Zahl der Zweipersonenhaushalte (+32,4 %) verhaltener jene der Dreispersonenhaushalte (+5,3 %). Ein Rückgang zeichnet sich bei den Haushalten mit vier und fünf Personen ab (-5,7 % bzw. -4,5 %), die Anzahl der Haushalte mit sechs oder mehr Personen stagniert weitgehend.
Bis 2051 kommt es zu einer generellen Veränderung der durchschnittlichen Haushaltsgröße, sie wird laut Hauptvariante auf 2,09 Personen sinken (2021 2,20). Allerdings räumlich differenziert: Während Kärnten und Wien über den gesamten Prognosezeitraum eine geringere durchschnittliche Haushaltsgröße aufweisen als Österreich gesamt, ist sie den anderen Bundesländern höher. Die durchschnittliche Haushaltsgröße der Steiermark entwickelt sich in etwa wie jene Österreichs. Mit der Ausnahme Wiens sinkt die durchschnittliche Haushaltsgröße in allen Bundesländern über den gesamten Prognosezeitraum. In Wien hingegen, bleibt sie in etwa konstant.
In der ersten Projektphase wurden umfassende qualitative und quantitative Grundlagen für die Haushaltsprognose geschaffen. Im Rahmen einer hierarchischen Clusteranalyse wurden die Prognoseregionen zu möglichst homogenen Gruppen zusammengefasst, um die Annahmefindung im weiteren Projektverlauf zu erleichtern. Diese Typisierung ermöglichte die Ableitung vergleichbarer Verhaltensmuster und Entwicklungen innerhalb der Regionen.
In der zweiten Phase erfolgte die Prognoserechnung für die regionale Haushaltsstruktur. Dabei wurde ein Bottom-up-Ansatz gewählt, der auf der Ebene der 122 Prognoseregionen nach Alter, Geschlecht, Herkunft und Haushaltsgröße begann und schließlich die Werte für ganz Österreich aggregierte. Die treibende Kraft für alle Prognosen stellt die demografische Entwicklung dar, d.h. einerseits die regionale Bevölkerungsentwicklung selbst, aber auch die Bevölkerungsstruktur in den jeweiligen Regionen (bezogen auf Alter, Herkunft und Geschlecht). Für die Bundeslandrandsumme und die Randsumme auf Ebene der Regionen wurde die aktuelle ÖROK-Bevölkerungsprognose 2021 herangezogen.
In der Hauptvariante der Prognose werden neben der demografischen Entwicklung auch zusätzliche Annahmen über zukünftige Trends bei der Haushaltsbildung berücksichtigt.
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