Die Regionale Leitplanung als vorgelagerter Beteiligungsprozess zu den Regionalen Raumordnungsprogrammen in Niederösterreich fokussierte sich in erster Linie auf die Themenbereiche „Siedlungs- und Standortentwicklung“ sowie „Grün- und Freiräume“. Das Landesgebiet wurde in 20 Regionen unterteilt, in denen jeweils Vertreterinnen und Vertreter des Landes und der 573 Gemeinden in Kooperation Entwicklungskonzepte entwarfen. Dabei wurden Zielsetzungen des Landes und akute Problemstellungen der Gemeinden gemeinschaftlich bearbeitet. Einer der Hauptanliegen der abgestimmten Regionalentwicklung ist der zukünftig schonendere Umgang mit der Ressource Boden. Zu diesem Zweck wurden insgesamt 1.780 Siedlungsgrenzen definiert oder Böden mit verschiedenen Nutzungsabsichten versehen, welche sie vor einer Bebauung schützen sollen. Dazu zählen Flächen für Multifunktionale Landschaftsräume, Agrarische Schwerpunkträume und Regionale Grünzonen, welche zusammengerechnet auf über 6.000 Quadratkilometern Fläche ausgewiesen wurden. Durch den Aufbau einer regionalen Planungsebene erhofft man sich eine verstärkte interkommunale Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden, um großen Herausforderungen gemeinsam begegnen zu können.
Zu den Zielen zählen beispielweise die Vermeidung der Zersiedelung der Landschaft und Minimierung der Inanspruchnahme des Bodens für Siedlungsentwicklung und eine daraus folgende verstärkte Innenentwicklung oder die Sicherstellung der räumlichen Voraussetzung für eine nachhaltige land- und forstwirtschaftliche Bewirtschaftung zur Gewährleistung der Ernährungssicherheit. Der Prozess der einzelnen Regionalen Leitplanungen dauerte im Durchschnitt in etwa ein Jahr und mündet in rechtlich verbindlichen Regionalen Raumordnungsprogrammen. Mit Stand März 2024 sind die Partizipationsprozesse abgeschlossen und die Verordnungstexte und benötigten strategischen Umweltprüfungen in Bearbeitung.
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