Die Stadt Mödling mit rund 20.600 Einwohner:innen liegt im südlichen Wiener Umland. In der Ver-gangenheit widmete Mödling konsequent kein zusätzliches Bauland, ging mit zu bebauenden Flächen sehr sorgsam um und blieb dem Konzept der Gartenstadt treu.
Das sogenannte Bauland-Konto der Stadt Mödling spiegelt die Idee wider, dass die Gemeinde nur einen gewissen Etat an Bauland besitzt, welcher nicht mehr vermehrbar ist. Wird also in der Gemeinde neues Bauland ausgewiesen, muss an anderer Stelle die gleiche Fläche an Bauland in Grünland rückgewidmet werden. Ebenso versucht die Stadt mit Bebauungsbestimmungen die Versiegelung möglichst einzudämmen. Entsiegelung in Gebieten mit wenig Grünraum können Hitzeinseln vorbeugen und zur Versickerung von Regenwasser beitragen. Durch das Bauland-Konto will die Stadt Mödling insbesondere den Wienerwald, der als wichtiger Naherholungsraum für die gesamte Region dient, vor einer zunehmenden Zersiedlung schützen. Des Weiteren soll durch die Limitierung des verfügbaren Baulandes eine verstärkte Innenentwicklung forciert und bestehende Siedlungsgebiete nachverdichtet werden. Definierte Schutzzonen dienen dem langfristigen Erhalt des historischen Altbestands der Stadt. Ein seit 2007 tätiger Gestaltungsbeirat unterstützt zudem beratend die geplanten Bautätigkeiten, damit unter anderem das Ortsbild ein einheitliches Erscheinungsbild aufweist.
Durch die Verpflichtung zu Rückwidmungen bei Neuausweisungen von Bauland weist Mödling bereits einige gelungene Bau- als auch Grünraumprojekte auf. Ortsbildprägende Bauprojekte waren unter anderem die Bebauung der Rotkreuzgründe sowie die Erweiterung des Bundesrealgymnasiums. Die Stadt forciert auch die Entsiegelung von öffentlichem Raum bei der Neugestaltung/Organisation von Plätzen, Nebenanlagen von Straßen und der Errichtung von Parkanlagen. Mit dem Instrument der Vertragsraumordnung ist es möglich, qualitätsvolle Grünraumgestaltung auf privatem Grund abzusichern. Zu umgesetzten Grünraumprojekten zählen die Renaturierung des Mödlingbachs, die Teilentsiegelung des Josef Hyrtl-Platzes sowie die Umgestaltung von Straßen nach dem Schwammstadt-Prinzip. Ein weiteres Beispiel zur Entsiegelung war die Schaffung eines Stadtteilplatzes mit intensiver Bürgerbeteiligung am Fliegenspitz. Hier konnte durch eine gute Verkehrsplanung eine 5-strahlige Kreuzung mit zwei Landesstraßen entschärft und ein Stadtteilplatz geschaffen werden, der mit Grün, wassergebundener Decke und wegbegleitendem Spiel punktet.
LandLuft Baukulturgemeinde-Preis
Platzgestaltung Josef Hyrtl
Platzgestaltung Fliegenspitzgestaltung
Stadtgemeinde Mödling
Pfarrgasse 9, 2340 Mödling
office@moedling.at